Konkrete Schritte auf dem Weg zum Gleichgewicht der Geschlechter

Im neuen «Gender Action Plan» legt die ETH Zürich verbindlich fest, wie sie ein ausgewogenes Gleichgewicht der Geschlechter anstreben will und wer für die Umsetzung verantwortlich ist.

Vergr?sserte Ansicht: Gender Action Plan
Im ?Gender Action Plan? legt die ETH Z¨¹rich ihre Position im Hinblick auf ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Frauen und M?nner offen. (Bild: ETH Z¨¹rich)

Chancengleichheit f¨¹r Frauen und M?nner auf allen Stufen der wissenschaftlichen Laufbahn sowie eine attraktive und motivierende Arbeitsumgebung f¨¹r Studierende, Forschende und Mitarbeitende zu schaffen: Das sind zwei der strategischen Ziele der ETH Z¨¹rich.

Im neuen, von der Schulleitung beschlossenen ?Gender Action Plan (GAP)? macht die ETH deutlich, dass sie ein Gleichgewicht der Geschlechter nachhaltig in der Institution und in den t?glichen Handlungsroutinen verankern will. Der Aktionsplan enth?lt die wichtigsten Massnahmen und definiert klar die Verantwortlichkeiten.

?Die ETH Z¨¹rich will die Frauenanteile auf allen akademischen Stufen erh?hen und die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie erleichtern. Damit st?rkt sie die Kreativit?t und die Innovationskraft an der Hochschule und damit die internationale Wettbewerbsf?higkeit der ETH Z¨¹rich?, sagt ETH-Pr?sident Ralph Eichler. ?Der ?Gender Action Plan? definiert deshalb sehr konkrete Massnahmen und legt verbindlich fest, wer f¨¹r die Umsetzung verantwortlich ist.?

Vier Handlungsfelder

Die im ?Gender Action Plan? genannten Massnahmen f¨¹hren die bisherigen Aktivit?ten der ETH Z¨¹rich f¨¹r mehr Chancengleichheit fort und erg?nzen sie mit neuen. Sie verteilen sich auf vier Handlungsfelder:

  • Karrieren und Karriereentwicklung im akademischen Bereich;
  • Integration von gender-spezifischen Aspekten in Forschung und Lehre;
  • F?rderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie; und
  • Vermeidung und Bek?mpfung von sexuellen Bel?stigungen und Diskriminierungen.

Die Zielsetzung der Massnahmen im GAP ist klar: Die ETH Z¨¹rich will k¨¹nftig mehr Professorinnen, Postdoktorandinnen, Doktorandinnen und Studentinnen gewinnen. Dies soll unter anderem mit Karriereentwicklungs- und Mentoring-Programmen sowie mit Informations- und Vernetzungsmassnahmen gelingen. Dar¨¹ber hinaus will sie f¨¹r alle Studierenden und Mitarbeitenden Lern- und Arbeitsbedingungen schaffen, mit denen sie Studium, Beruf und Familie gut unter einen Hut bringen k?nnen. Schliesslich sollen Lehre (Curricula, einzelne Lehrveranstaltungen, Pr¨¹fungen) und Forschung st?rker auf die spezifischen Interessen und Bed¨¹rfnisse von Frauen und M?nnern eingehen.

?Wenn die ETH Z¨¹rich geschlechterspezifische Unterschiede in Lehre, Forschung und Wissenstransfer st?rker ber¨¹cksichtigt, kann sie mehr Frauen gewinnen und Forschungsergebnisse breiter abst¨¹tzen?, sagt Renate Schubert, die Delegierte f¨¹r Chancengleichheit. Wie Studien zeigen, spielen interdisziplin?re Teams mit einer h?heren Anzahl Frauen eine wichtige Rolle bei innovativen Resultaten der Spitzenforschung und bei deren Vermittlung in die Gesellschaft.

Die ETH Z¨¹rich toleriert strikt keine Formen von sexueller Bel?stigung oder Diskriminierung wegen des Geschlechts. Werden solche Probleme bekannt, geht die ETH aktiv und entschlossen vor.

Beitr?ge an die Betreuung in Krippen

Mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat die Schulleitung zudem beschlossen, dass sie ab Herbst 2014 jedes Jahr zus?tzliche Mittel f¨¹r die familienerg?nzende Kinderbetreuung in Krippen bereitstellen wird: Mit diesen Mitteln erm?glicht sie es k¨¹nftig ETH-Angeh?rigen, die Betreuungskosten f¨¹r Kleinkinder unter 18 Monaten denjenigen f¨¹r Kinder ab 18 Monaten anzugleichen. Ausserdem wird der Krippenengpass auf dem Standort H?nggerberg reduziert.

?Eine ausreichende Anzahl qualitativ guter Krippenpl?tze und zahlbare familienerg?nzende Kinderbetreuung geh?ren auch zur F?rderung von Frauen in der Wissenschaft und zur Unterst¨¹tzung der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Studium?, sagt Lino Guzzella, Rektor und designierter Pr?sident der ETH Z¨¹rich.

Pr?sident mit Gesamtverantwortung

Die Gesamtverantwortung f¨¹r die Umsetzung des ?Gender Action Plan? und f¨¹r seine institutionelle Verankerung tr?gt der Pr?sident der ETH Z¨¹rich. Unterst¨¹tzt wird er von der Delegierten f¨¹r Chancengleichheit sowie von Equal!, der Stelle f¨¹r Chancengleichheit, welche die Entwicklung der Frauenanteile und die Umsetzung des Aktionsplans mittels Gender-Monitoring, Studien und Erfolgskontrollen ¨¹berwacht.

Falls die Frauenanteile sinken oder stagnieren oder Massnahmen ins Stocken geraten, wird sich der ETH-Pr?sident direkt einschalten. Schon jetzt sind die Vorsteherinnen und Vorsteher der 16 Ó¢»ÊÓéÀÖ verpflichtet, f¨¹r ihre jeweiligen Bereiche Programme und Massnahmen zu entwickeln, die die Chancengleichheit f?rdern.

Ende 2015 oder Anfang 2016 soll die Wirkung des Gender-Aktionsplans an der ETH Z¨¹rich ¨¹berpr¨¹ft werden und die verschiedenen Massnahmen sollen gegebenenfalls angepasst werden.

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